Stärkung des interreligiösen Dialogs in Indien
KAICIID steht allen Weltreligionen offen und strebt an, in der Gefolgschaft jeder einzelner aktiv zu sein. Es gibt wenige Länder, die eine größere religiöse Diversität aufweisen als Indien mit seinen signifikanten christlichen, muslimischen, hinduistischen und Sikh-Bevölkerungsgruppen. Die Verwaltung der Interessen und des gegenseitigen Verständnisses der unterschiedlichen Gruppen ist wichtig, um Frieden und Sicherheit für Minderheiten zu garantieren und Gewalt zu verhindern. KAICIID organisierte 2013 ein Symposium in Indien, um zu untersuchen, wie IRD Bildungsmaterialien in der Region verbessern kann. 2014 startete das Zentrum die Initiative "Dialogue Days" im Rahmen derer religiöse Oberhäupter in Medienkompetenz und junge Dialogpraktiker in effektiven Publikationsstrategien auf Social Media unterrichtet wurden. Strengthening IRD in India, welches 2015 entwickelt wurde und sich auf junge Menschen konzentrierte, baute auf dem Erfolg der Dialogue Days auf. Dialogkultur arbeitet oft "von oben nach unten", wird also beispielsweise von charismatischen, älteren Religionsführern initiiert und vorangetrieben. Um junge Menschen zu engagieren, vermittelte das Programm ihnen die Kompetenzen, die sie brauchen, um Gleichaltrige einzubinden und ihre Belange ohne ältere Mittelmänner an Menschen mit Einfluss heranzutragen. Durch kleine Gruppentrainings für junge Aktivisten und Religionsführer konnten 100 Menschen direkt erreicht werden. Die jungen Menschen wurden vornehmlich durch ihre Organisationen für die Teilnahme nominiert, weil sie ihre neuen Fähigkeiten am ehesten gewinnbringend in diesen Institutionen einsetzen können. Das Training schloss soziale Medien als Raum für Dialog, Medienkompetenz, strategische Anwaltschaft für interreligiösen Dialog und Verständnis, die Rolle von interkonfessionellem Dialog und Dialogplattformen in Indien sowie ein fünftägiges Jugendcamp mit ein. Als Multiplikatoren können diese Religionsführer und zukünftige Institutionsleiter für langfristigen Wandel in der Kultur und den Praktiken ihrer Organisationen eintreten.
Im Rahmen dieser Initiative wurde ein Report über interreligiösen Dialog in Auftrag gegeben und von einem Team junger Redakteure in Anschluss an einen Methodenworkshop im Oktober 2015 erstellt. Die Publikation, die voraussichtlich im dritten Quartal 2016 veröffentlicht werden wird, ist eines der ersten umfassenden Forschungsprojekte auf diesem Gebiet.
KAICIID arbeitete bei diesem Projekt mit Sarva Dharma Samvaad (SDS) zusammen. SDS schärfte das Profil des Programms durch das Interesse und die Anwesenheit verschiedener hochrangiger Beobachter und Referenten, darunter K. G. Suresh, Generaldirektor des India Institute of Mass Communication, Professor J.S. Rajput, der ehemalige Direktor des National Council of Educational Research and Training und Harish Rawat, der Ministerpräsident von Uttarakhand. Außerdem unterstützte das indische Kulturministerium die Initiative.
"Strengthening IRD in India" endete im August 2016.
Religiöse Vielfalt im Irak und Syrien erhalten
Die Gewalt, die im Namen von Religion im Irak und in Syrien verübt wird, bedroht das Überleben religiöser Minderheiten, das soziale und religiöse Gefüge, sowie muslimische religiöse Institutionen und Gemeinschaften in den Gebieten.
KAICIID organisierte diese spezielle Konferenz mit einflussreichen Religionsvertretern und politischen Entscheidungsträgern, um einerseits bestehende Initiativen aufzuzeigen und andererseits neue Antworten auf diese Art der Gewalt vorzustellen. Das Treffen hatte eine multireligiöse Ausrichtung und Besetzung, schuf Kontakte zwischen politischen Entscheidungsträgern und hochrangigen Religionsvertretern und gab neuen Stimmen und Organisationen ein Forum.
Das Programm war handlungsorientiert und konzentrierte sich auf lokale Stimmen aus der Region, deren Gemeinschaften am stärksten betroffen sind.
In seiner Rolle als internationale Organisation, die interreligiösen Dialog zur Friedensförderung unterstützt, kontaktierte KAICIID Religionsführer, führende politische Entscheidungsträger in Regierungen, internationale Organisationen sowie humanitäre und Friedensorganisationen, die in der Region tätig sind. Das Treffen diente sowohl als Arbeitstreffen als auch als Möglichkeit, gemeinsam dieser Gewalt die Stirn zu bieten.
In einer beispiellosen Demonstration multireligöser Solidarität verurteilten Anführer der Christen, Muslime und anderer Religionsgemeinschaften aus dem Irak, Syrien und dem weiteren Nahen Osten, die sich bei der KAICIID Konferenz "United Against Violence in the Name of Religion" am 19. November 2014 trafen, einstimmig alle Gewalt im Namen der Religion und riefen die internationale Gemeinschaft dazu auf, die religiöse und kulturelle Vielfalt im Irak und in Syrien zu schützen.
Plattformen
KAICIIDs Dialogplattformen, die sich auf interreligiöse Partnerschaften stützen, befassen sich mit den wichtigsten Ursachen von Konflikten, und zwar mittels politischer Arbeit und Interessenvertretung sowie mit lokalen Dialoginitiativen an der Basis. Unsere regionalen Plattformen bieten hochrangigen religiösen Führerinnen und Führern die Möglichkeit, ihre Autorität, ihren Einfluss und ihre große Zahl von Anhängerinnen und Anhängern zu nutzen. Ebenso kommen Mitglieder von Basisorganisationen zusammen – mit einem Schwerpunkt auf Frauen und jungen Menschen – um unsere Reichweite zu vergrößern und Dialog in die Tat umzusetzen.
KAICIID-Dialogausstellung
Die Ausstellung stellt mithilfe von lehrreichen Aktivitäten, Spielen und Diskussionen eine Beziehung zwischen drei mittelalterlichen Reisenden zu modernen interkulturellen und interreligiösen Initiativen her. Als integraler Bestandteil des KAICIID Peace Mapping Projects wird die Ausstellung Schritt für Schritt neueste Erkenntnisse des Projektes aufnehmen und einen Einblick in weltweit stattfindende Dialogaktivitäten geben. Im Februar 2015 öffnet die Ausstellung ihre Tore für Schülergruppen zweier Altersklassen: 10-14 und 15-18 Jahre. Im Rahmen der Ausstellung besichtigen die Schüler außerdem den Palais Sturany und nehmen an einem der Altersstufe angepassten Bildungsprogramm teil.
1. Beziehungsaufbau
Wie Reisen Respekt, Toleranz und Verständnis fördert
In diesem interaktiven Workshop hissen wir die Segel und steuern unbekannte Orte und längst vergangene Zeiten an. Die Teilnehmer werden zu Entdeckern und gehen auf eine abenteuerliche Reise, auf den Spuren von drei historischen und fünf modernen Reisenden: Marco Polo, Ibn Battuta und Zheng He sowie fünf jungen Reisenden, die 2013/14 eine Weltreise unternahmen.
Reisen öffnet uns ein Fenster zu aufregenden und unvorhersehbaren Abenteuern, die für ein besseres Verständnis für andere Kulturen und Religionen sorgen. Die Teilnehmer werden in Kleingruppen zu Ratespielen eingeladen, bei denen sie ein tieferes Verständnis für die Grundlagen von Konzepten wie Respekt, Toleranz und Verständnis entwickeln.
Das Format dieses Bildungsprogramms basiert auf „Face-to-Face“-Kommunikation, mit verschiedenen Settings und Kommunikationskanälen.
Altersgruppe: 10-14 Jahre; Dauer: 90 Min
2. Expeditionsaustausch
Interkultureller Dialog zu vergangenen und neuen Abenteuern
Wie erleben junge Reisende heutzutage interkulturellen Austausch, und wie nahmen die Entdecker der frühen Neuzeit wie Marco Polo, Ibn Battuta und Zheng He die Begegnungen mit fremden Kulturen wahr? Im Rahmen der Ausstellung „Frühere und heutige Reisende“ ermutigt dieser interaktive Workshop Schüler dazu, über die Rolle des Dialogs in einer konfliktbelasteten Welt nachzudenken, und zeigt die Bedeutung von interkulturellen und interreligiösen Beziehungen für das Peacebuilding auf.
Die Teilnehmer bearbeiten in Kleingruppen vier wichtige Aspekte des Dialogs – Begegnung, Verständnis, Respekt und Toleranz – und präsentieren ihre Ergebnisse am Ende des Workshops in einer Postersession.
Das Format dieses Bildungsprogramms basiert auf „Face-to-Face“-Kommunikation und Partizipation. Es soll eine Kultur des Verstehens in einer vielfältigen Welt schaffen, in der Menschen mit unterschiedlichen Ansichten und Werten in friedlicher Koexistenz zusammen leben können.
Altersgruppe: 15-18 Jahre; Dauer: 90 Min.
Sind Sie an einem Besuch der KAICIID-Dialogausstellung mit Ihrer Schulklasse oder Ihrer Jugendgruppe interessiert?
Die Bildungsprogramme stehen auf englisch und deutsch zur Verfügung
Veranstaltungszeitraum: Montags bis freitags von 8:30 bis 16:00 Uhr (ausgenommen Feiertage)
Ansprechpartner: Mag. Katerina Khareyn, MBA
Telefon: +43 (0) 313220
Email: exhibition(at)kaiciid.org
Training of Trainers
Die aktuelle politische Entwicklung in vielen Teilen der Welt zeigt deutlich die Notwendigkeit einer höheren Anzahl an im interreligiösen Dialog geschulten Personen, insbesondere zur Friedensförderung. Diese Bemühungen werden am wirkungsvollsten sein, wenn sie in systematischer Zusammenarbeit mit lokalen, nationalen und internationalen interreligiösen Organisationen erfolgen. Das grenzüberschreitende KAICIID-Programm Training of Trainers - ToT („Ausbildung der Ausbilder“) baut auf guten Praxisbeispielen in aktuellen Ausbildungsinitiativen auf, die im Bereich des interreligiösen Dialogs zur Friedensförderung verwendet werden.
KAICIID begann sein internationales ToT-Programm, um das Capacity Building von Praktikern im Bereich des interreligiösen Dialogs zu fördern, indem ihnen Wissen, Kompetenzen und Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden, die für hochqualitativen und effektiven interreligiösen Dialog notwendig sind.
- Das Programm bildet neue Ausbilder und Schulungsleiter im Bereich des interreligiösen und interkulturellen Dialogs aus
- Es hilft Ausbildern und Schulungsleitern bei der Vernetzung mit Kollegen auf der ganzen Welt
- Es verbessert die Qualität von Dialogausbildung und tatsächlichen Dialogen, indem dem Fachbereich hochkompetente Ausbilder, Schulungsleiter und Trainingsressourcen zur Verfügung gestellt werden.
Programm für die Region Europa
KAICIIDs Programm für die Region Europa strebt einen Kontinent an, auf dem religiöse Akteurinnen und Akteure und politische Entscheidungsträgerinnen und -träger gemeinsame Kommunikationskanäle haben, einander zuhören, unterstützen und zusammenarbeiten. Durch die Förderung interreligiöser Aktivitäten fungiert KAICIID als Vermittler für den bereichsübergreifenden Dialog und ermöglicht es, politische Initiativen zu verwirklichen. Dialog kann die gegenwärtigen Spaltungen in Europa überwinden und den sozialen Zusammenhalt stärken, um gleiche Rechte und Menschenwürde für alle, einschließlich der Minderheiten, zu gewährleisten.
Das Dialogzentrum möchte mit der Ausweitung seines programmatischen Geltungsbereichs in Europa den Verantwortlichen in der Zivilgesellschaft Möglichkeiten bieten, die bestehenden Bemühungen für die Integration leichter zu koordinieren und den politischen Entscheidungsträgern bei ihren Versuchen zu helfen, die Anliegen der verschiedenen Gemeinschaften des Kontinents zu vertreten und zu berücksichtigen.
Das Programm ist in drei Säulen gegliedert und soll religiöse Führerinnen und Führer sowie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger zu gemeinsamen Anstrengungen bringen, um einige der drängendsten Probleme des Kontinents zu meistern. Darunter fallen die Notwendigkeit inklusiver Bildung für und mit Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten; die Notwendigkeit, Wege zu finden und zu stärken, wie europäische Entscheidungsträgerinnen und -träger handeln können, um religiöse Minderheiten zu schützen und die gesellschaftliche Solidarität zu bewahren; und die Entwicklung von Instrumenten zur Stärkung der Kompetenzen religiöser Führerinnen und Führer und religiöser Organisationen, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und Hassrede sowie Hassverbrechen in Europa zu bekämpfen und zu verhindern.
Interreligious & Intercultural Outreach in Austria
Da das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) seinen Amtssitz in Wien hat, zählt die Einbindung der österreichischen Öffentlichkeit zu den wichtigsten Aufgaben des Zentrums. KAICIID bezieht österreichische NGOs und Akteure der Zivilgesellschaft in die Arbeit des Zentrums ein und wird sich auch weiterhin bemühen seine Tore für die Öffentlichkeit zu öffnen.
KAICIID ist davon überzeugt, dass es inbesondere in Zeiten von zunehmenden kulturellen Spannungen, unerlässlich ist, den Dialog zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen zu fördern. Durch das aktive Einbinden lokaler Interessenvertreter mit unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergründen in seine dialogischen Aktivitäten zielt das Internationale Dialogzentrum darauf ab bei der Förderung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs und dessen transformative Auswirkungen auf Einzelpersonen und Gemeinschaften zu helfen.
Die Aktivitäten des Dialogzentrums in Österreich umfassen unter anderem Vorträge zu Themen des interreligiösen und interkulturellen Dialogs, eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen und Ausstellungen bis zu Bemühungen mit lokalen NGOs im Bereich der Flüchtlingshilfe zu kooperieren.
KAICIIDs lokale Aktivitäten sind für die interessierte Öffentlichkeit kostenlos zugänglich und wir möchten Sie herzlich einladen daran teilzunehmen.
Interreligiöser Dialog für den Frieden: Förderung eines friedlichen Miteinanders und einer gemeinsamen Bürgergesellschaft
Interreligiöser Dialog für den Frieden:
Förderung eines friedlichen Miteinanders und einer gemeinsamen Bürgergesellschaft
26. – 27. Februar 2018, Hilton Stadtpark, Wien
Im Rahmen von KAICIIDs fünftem Geburtstag als zwischenstaatliche und interreligiöse Organisation richtet das Zentrum ein zweites Treffen hochrangiger religiöser Würdenträger aus, um die dringend erforderliche und vielfach gewünschte gemeinsame Plattform für hochrangige religiöse Würdenträger auf den Weg zu bringen.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Welt Zeuge zahlreicher Konflikte, in denen Religion als Rechtfertigung für Gewalt missbraucht wurde. Dies hat zur Entstehung zahlreicher Krisen (wie internationale Konflikte, Gewalt, Vertreibung und einem massiven Anstieg von Flüchtlingszahlen) beigetragen, die die Stabilität auf der gesamten Welt in Frage stellt und unterwandert. Diese Konflikte haben zugenommen und nehmen Anhänger verschiedener Religionen in vielen Erdteilen ins Visier. Gewalt, die im Namen von Religion ausgeübt wird, bedroht die kulturellen, sozialen und religiösen Beziehungen innerhalb und zwischen Gemeinden sowie das Überleben religiöser Institutionen und Gemeinden an sich, die von diesen Konflikten betroffen sind.
Angesichts dieser Realität besteht höchste Dringlichkeit, eine wirksame Antwort auf die Notwendigkeit zu formulieren, den interreligiösen und interkulturellen Dialog zu fördern, um diesen Herausforderungen entgegenzutreten.
Dem Treffen werden mehr als 100 Teilnehmer beiwohnen, darunter 80-100 internationale Teilnehmer und 20-30 Teilnehmer internationaler Organisationen und Vertreter staatlicher Missionen. Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung werden Podiumsdiskussionen, die Zeit für intensive interaktive Diskussionen lassen, sowie kleine Arbeitsgruppen mit spezifischen thematischen Bereichen stattfinden. Als Teil der Veranstaltung werden zudem spezifische Treffen organisiert, um eine regionale, interreligiöse Dialogplattform im arabischen Raum auf den Weg zu bringen.
Asien
Asien beheimatet einige der kulturell und religiös vielfältigsten Bevölkerungen der Welt, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Förderung eines friedlichen Zusammenlebens bietet. Die Region erlebt zudem eine rasche Urbanisierung, wirtschaftliche Umwälzungen und komplexe Sicherheitsdynamiken, wodurch der Bedarf an Dialog dringlicher denn je wird. KAICIIDs Bemühungen in Asien konzentrieren sich darauf, den interreligiösen und interkulturellen Dialog als wesentliche Werkzeuge für den Friedensaufbau, die Konfliktlösung und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Durch das Zusammenbringen von religiösen und glaubensbasierten Führungspersönlichkeiten, Regierungsvertretern, der Zivilgesellschaft, Frauen und Jugendlichen stellt KAICIID sicher, dass vielfältige Stimmen zu Lösungen für die drängendsten Probleme der Region beitragen, darunter Umweltfragen, die digitale Kluft und soziale Inklusion.