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KALLIGRAPHIE IM DIALOG: ERÖFFNUNG EINER INTERKULTURELLEN KUNSTAUSSTELLUNG IM KAICIID

10 Oktober 2017

Wien, 10. Oktober 2017: In einer neuen Ausstellung brachte das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) Künstler aus drei verschiedenen kalligrafischen Traditionen zusammen. Die Ausstellung wurde diese Woche mit einer Vorführung der Künstler Abd A. Masoud, Feng Yu und Thomas Hoyer, die arabische, chinesische und westliche Kalligraphie schufen, eröffnet.

Die Abendveranstaltung wurde von den drei Kalligraphen eröffnet, die ihre jeweiligen Traditionen vorstellten und die kulturellen Merkmale jeder Tradition erklärten. Thomas Hoyer, ein international renommierter Kalligraf aus Deutschland, zeigte, was mit westlicher Kalligraphie künstlerisch möglich ist, jenseits der gängigen Klischees mittelalterlicher Schriften und Hochzeitseinladungen. Zu diesem Zweck schrieb er in kalligrafischem Stil ein Gedicht des afroamerikanischen befreiten Sklaven, Abolitionisten und Bürgerrechtlers Frederick Douglas, um zu demonstrieren, wie die Botschaft eines Textes durch Kalligraphie besser verstanden und gestärkt werden kann.

Als nächstes präsentierte Abd A. Masoud seine Arbeit, die er als "arabische Kalligraphie aus einer anderen Perspektive" bezeichnet. In der modernen Kufi-Schrift verwendet der Künstler westliche Schreibutensilien wie etwa einen Zeichen- oder einen Cola-Stift anstelle der traditionellen Rohrfeder aus Bambus, was die Kalligraphie für den "nichtarabisch sprechenden" Betrachter attraktiver macht. Durch diese Verschmelzung von Stilen gibt Herr Masoud der zeitgenössischen arabischen Kunst eine neue Dimension, ohne ihre alten Wurzeln zu verlieren und um das arabische Kunsterbe zu erhalten.

Die chinesische Kalligraphie wurde von Feng Yu, einem berühmten Meister der Kalligraphie, vorgestellt, der drei Versionen desselben Gedichts von Li-Tai-Pe (701 - 762), einem der bedeutendsten chinesischen Dichter der Tang-Dynastie, vorführte um die verschiedenen, lebendigen Traditionen in der chinesischen Kalligraphie aufzuzeigen.

Um die interkulturelle Reise rund um den Globus abzurunden, wurde jede Aufführung von Musik aus den jeweiligen Regionen begleitet, darunter eine westliche Gitarre, eine arabische Flöte und eine chinesische Geige.

Die Abendveranstaltung verdeutlicht das Mandat von KAICIID, den interkulturellen Dialog zu fördern. Ungeachtet sprachlicher und kultureller Unterschiede ist Kunst eine universelle Sprache, die Menschen vereinen kann. Die Kunst der Kalligraphie bezieht ihre Kraft nicht nur aus dem Akt des Lesens, sondern auch aus der einfachen Beobachtung, ohne die Schrift lesen oder verstehen zu können - einen interkulturellen Dialog ohne Worte zu präsentieren.

Die Ausstellung "Kalligraphie im Dialog" ist bis zum 31. Oktober in der KAICIID-Zentrale am Schottenring 21, Wien, Österreich, wochentags täglich von 10.00-18.00 Uhr geöffnet.

Um Einladungen zu unseren öffentlichen Veranstaltungen zu erhalten, senden Sie uns eine E-Mail an dialog@kaiciid.org