- Unsere Geschichten
- Neuigkeiten
- Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung: Politik lobt religiöse Arbeit bei humanitären Krisen
Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung: Politik lobt religiöse Arbeit bei humanitären Krisen
Die Generalversammlung der Internationalen Partnerschaft für Religion und nachhaltige Entwicklung (PaRD) wurde am 3. und 4. September online abgehalten. Politische Entscheidungsträgerinnen und -träger aus nationalen und transnationalen Organisationen bekräftigten die Relevanz religiöser Persönlichkeiten bei der Bewältigung globaler Krisen, einschließlich der COVID-19-Pandemie.
PaRD wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der United States Agency for International Development (USAID) finanziert. Die Organisation ist ein Netzwerk aus staatlichen und zwischenstaatlichen Stellen, verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen (CSOs) und kirchlichen Organisationen (FBOs). PaRD versucht das soziale Kapital und die Kapazitäten verschiedener Glaubensgemeinschaften für nachhaltige Entwicklung und humanitäre Hilfe im Rahmen der Agenda für nachhaltige Entwicklung 2030 einzusetzen. KAICIID ist Co-Vorsitzender und Mitglied der PaRD.
Raum für Austausch
Mohammed Abu-Nimer, Senior Adviser bei KAICIID, eröffnete das Treffen in seiner Rolle als Co-Vorsitzender der PaRD. Er würdigte die Bedeutung der PaRD für nachhaltige Entwicklung und deren Relevanz als Raum für Interaktionen zwischen religiösen und politischen Institutionen.
„Zu COVID-19 und zu jeder anderen Krise: Regierungen schaffen das nicht allein. FBOs können das auch nicht. Deshalb suchen wir nach Möglichkeiten, einander zu unterstützen und zu stärken, was auch die Kernaufgabe der PaRD ist. Den Raum für Austausch zu schaffen sowie Praktiken und Aktionen zu empfehlen, die vor Ort umgesetzt werden können, ist äußerst wichtig“, so Abu-Nimer.
Auf die Rede des Gesundheitsministers der Republik Südafrika, Dr. Zwelini Mkhize, über die Reaktion seines Landes auf COVID-19 folgten Präsentationen über religiöse Initiativen zur COVID-19-Pandemie und zu anderen globalen Herausforderungen, darunter der Klimawandel.
Globale Fürsprache
„Religiöse Organisationen können sich für globale Fürsprache einsetzen. Wir können Investitionen in saubere Energie unterstützen. Wir können uns um Verhaltensänderungen hin zu nachhaltigem Konsum bemühen und wir können Vorbilder bei der Ökologisierung unserer Gebetsstätten sein“ meint Iyad Abu Moghli von der UN Inter-Agency Task Force on Religion and Sustainable Development.
Mohammed Abu-Nimer moderierte auch eine Podiumsdiskussion über Finanzierungslücken in kirchlichen Organisationen, die sich um die Bekämpfung der Pandemie in ihren Gemeinden bemühen.
Dr. Kenneth Staley, Exekutivdirektor der USAID COVID-19 Task Force, betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen religiösen Institutionen und Regierungen:
„Veränderungen können nur auf der individuellen Ebene stattfinden. FBOs versuchen ihren Gemeinschaften zu helfen und können so die größte Wirkung erzielen. Diese Pandemie hat die Bedeutung religiöser Institutionen hervorgehoben, da diese ihre Verbindungen zu den Gemeinschaften aktiviert haben, um Hilfe zu leisten. Sie haben Verbindungen zu Krankenhäusern, zu Gesundheitssystemen und sie helfen, wo sie können - genauso wie sie es bei Ebola und Zika getan haben.“
Mercy Niwe ist bei der Weltbank für das Globale Religiöse Engagement zuständig:
„Das Engagement in den Gemeinden ist ein wichtiger Teil unserer Strategie. Die Arbeit mit religiösen Führerinnen und Führern ist aufgrund ihres wachsenden Einflusses äußerst wichtig. Sie haben die Fähigkeiten, Verhaltensänderungen in den Gemeinschaften herbeizuführen, klare Botschaften zu verbreiten und gefährdete Bevölkerungsgruppen zu erreichen und ihnen zu helfen.
Viele Herausforderungen für FBOs
Mercy Niwe wies darauf hin, dass es für FBOs, die sich bei multilateralen Organisationen (wie der Weltbank oder USAID) um Finanzmittel bemühen, nach wie vor erhebliche Herausforderungen gibt. FBOs mangelt es an Kapazitäten, um Anträge für Finanzmittel zu stellen und diese richtig einzusetzen. Es mangelt allgemein an Verständnis dafür, dass Zuschüsse für FBOs sowie für bilaterale und multilaterale Organisationen wichtig sind. Und es mangelt an quantitativen Belegen für den Einfluss religiöser Arbeit auf nachhaltige Entwicklung.
Zum Abschluss der virtuellen Konferenz gab KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Muaammar den Anwesenden einen Überblick über das Interreligiöse G20-Forum. Dieses wird von KAICIID zusammen mit seinen Partnerorganisationen, der G20 Interfaith Association, der Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen und dem Nationalen Komitee für interreligiösen und interkulturellen Dialog in Saudi-Arabien, organisiert. Das Interreligiöse G20-Forum und die Mitgliedschaft von KAICIID in der PaRD sind auf das gleiche Ziel ausgerichtet: die Stärkung religiöser Stimmen in politischen Diskussionen, indem ihre bedeutende Rolle und ihre Fähigkeiten im Dienst an bedürftigen Gemeinschaften hervorgehoben werden.