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- Ethikunterricht als zentrales Thema eines KAICIID-Workshops in Indonesien
Wie wichtig es ist, Ethikunterricht weltweit den Lehrplänen zu verankern, stand im Mittelpunkt einer Workshop-Reihe, die das Dialogzentrum KAICIID letzte Woche in Indonesien mitorganisierte.
Im Rahmen eines neuen Fellowships, das in Zusammenarbeit mit der UNESCO, Arigatou International, der Guerrand-Hermès-Stiftung für Frieden und dem Hohen Komitee für menschliche Brüderlichkeit entwickelt wurde, kamen dutzende Vertreterinnen und Vertreter von Bildungsministerien aus Südasien, Südostasien und Ostafrika zu der Fortbildung zusammen.
Das Ethics Education Fellowship, so der offizielle Titel des Programms, soll die Notwendigkeit größerer Anstrengungen für die Verankerung des Ethikunterrichts in den formalen Schulsystemen auf der ganzen Welt ansprechen. Das Fellowship soll es Lehrerinnen und Lehrer ermöglichen, positive Verbindungen zu fördern und ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, an einer solidarischen, harmonischen und widerstandsfähigen Gesellschaft teilzuhaben.
Die Bedeutung der Zusammengehörigkeit
In der indonesischen Stadt Yogyakarta nahmen 28 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bildungsministerien in Nepal, Bangladesch, Kenia, Indonesien, den Seychellen und Mauritius an Seminaren, Workshops und Besichtigungen teil, die von Expertinnen und Experten der fünf veranstaltenden Organisationen geleitet wurden.
Bei der Eröffnung des ersten Veranstaltungstages betonte Dr. Rachmadi Widdiharto, der indonesische Direktor für Lehrkräfte im Grundschulbereich, die zentrale Bedeutung der Verankerung des Ethikunterrichts in Bildungssystemen weltweit.
„Wir hoffen, dass dieses Fellowship-Programm es schafft, unsere Einstellung so zu verändern, dass wir zu Akteuren des Wandels werden, und dass so der Sinn und die Werte des Ethikunterrichts an andere Lehrkräfte auf der ganzen Welt und an unsere Schülerinnen und Schüler weitergegeben werden können, so dass wir am Ende den Weltfrieden erreicht haben werden“, erläuterte Dr. Widdiharto.
Die Bedeutung der Solidarität wurde auch von Maria Lucia Uribe, Direktorin von Arigatou International Genf, in ihrer Eröffnungsrede hervorgehoben.
„Bildung muss heutzutage dazu beitragen, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern. Im Zentrum unserer Interaktionen steht das Bedürfnis, sich mit anderen Menschen zu vernetzen und eine sinnvolle Beziehung zu ihnen aufzubauen.“
In der modernen digitalen Welt kann es schwierig sein, diese Verbindungen herzustellen. Mit der fortschreitenden Globalisierung gibt es jedoch auch ein enormes Potenzial für das Lernen und die Zusammenarbeit zwischen Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund – allerdings nur, wenn die Lehrkräfte über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um die Schülerinnen und Schüler im Geiste der Mitmenschlichkeit zu vereinen.
Dialog ist unverzichtbar
Im Laufe der achttägigen Fortbildung wurden den 28 Fellows die pädagogischen Kenntnisse vermittelt und die Instrumente vorgestellt, die sie benötigen, um in ihren Heimatländern wirksame Programme für den Ethikunterricht zu entwickeln und durchzuführen. Die Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs im Bildungsbereich ist dabei eine wesentliche Komponente. Mike Waltner, leitender Programm-Manager für Asien bei KAICIID, erläuterte, dass der Dialog von grundlegender Bedeutung für das Entdecken von Gemeinsamkeiten zwischen Menschen ist, die unterschiedlichen Kulturen und Religionen angehören.
„Dialog ist für Menschen eine gute Möglichkeit, religiösen und kulturellen Unterschieden respektvoll zu begegnen und Gemeinsamkeiten zu erkennen, um zusammen an einer besseren Welt zu arbeiten“, so Waltner. „Interreligiöse und interkulturelle Dialoge sind daher eine zentrale Säule des Ethikunterrichts.“
Erica Derjacques-Inacio, eine Teilnehmerin, die das Bildungsministerium der Seychellen vertrat, reflektierte ebenfalls über die Wichtigkeit des Dialogs im Bildungsbereich.
„Uns vorurteilsfrei zusammen an einen Tisch zu setzen, ist wichtiger denn je“, erklärte Derjacques-Inacio. „Dialog ist für uns unverzichtbar, nicht nur in verschiedenen Religionen, sondern auch in Bezug auf verschiedene Lehrmeinungen. Innerhalb eines Bildungssystems werden nämlich verschiedene Theorien vertreten, und manchmal prallen diese aufeinander. Das kann verhindern, dass der Ethikunterricht wirklich sorgfältig umgesetzt wird.“
Transformative Lehrmethoden einsetzen
Neben der Förderung des Dialogs erörterten die Fellows, warum Kinder in den Mittelpunkt des Unterrichts gestellt werden müssen; ihnen gezeigt werden muss, wie sie Probleme lösen können; ihnen beigebracht werden muss, kritisch zu denken, und sie ermutigt werden müssen, Verständnis für andere zu zeigen. Die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer erhielten eine Anleitung, wie diese Ziele erreicht werden können. Dies geschieht in erster Linie durch den Einsatz von transformativen Lehrmethoden, die die soziale, emotionale und spirituelle Entwicklung der Schülerinnen und Schüler fördern und so dazu beitragen, dass Gemeinschaften friedlicher und solidarischer werden.
Eine weitere wichtige Erkenntnis aus der Veranstaltung war die Entwicklung konkreter Aktionspläne für die Umsetzung von Programmen für den Ethikunterricht in den Heimatländern der Fellows. Dabei sind Kontroll- und Evaluierungsinstrumente von großer Bedeutung, damit die Wirksamkeit von Lehrplanänderungen verfolgt werden kann. Das ist ein Aspekt, über den Jane Nyaga, eine Vertreterin des kenianischen Instituts für Lehrplanentwicklung, sprach.
„Dieses Programm wird uns helfen, in die nächste Phase der Umsetzung zu gehen. Es hilft bei der Kontrolle und Bewertung und damit bei der Suche nach dem besten Weg, unseren Lehrplan für Ethikunterricht einzuführen“, so Nyaga. „Dass die Fellows aus mehreren Ländern kommen, bedeutet auch, dass wir voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen können, wenn es um bewährte Verfahren geht.“
Religiöse Vielfalt und Überwindung der religiösen Kluft
Zwischen den einzelnen Einheiten besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einige religiöse und bildungsrelevante Stätten in Yogyakarta, um ein tieferes Verständnis für religiöse Vielfalt und die Überwindung von Glaubensunterschieden zu entwickeln.
Yogyakarta, das informell als „interreligiöses Wunderland“ bezeichnet wird, ist eine Stadt mit vielen Religionen: Islam, Christentum, Buddhismus, Hinduismus und viele andere. Im Juli dieses Jahres reisten Mitglieder des KAICIID Fellows-Programms nach Yogyakarta, um mehr über die religiösen Stätten der Stadt zu erfahren und was diese für den interreligiösen Dialog, die Friedensförderung und die Konfliktlösung bedeuten.
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