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Nach einem erfolgreichen Jahr ruft KAICIID zur Einreichung von Vorschlägen für das Dialogue60-Förderprogramm 2021 auf
Nach der erfolgreichen Förderung und Unterstützung von 60 Projekten im Jahr 2020 ruft KAICIID zur Einreichung von Projekten für 2021 auf, die interreligiösen und interkulturellen Dialog und die Zusammenarbeit in der arabischen Welt fördern.
Das Förderprogramm Dialogue60, eine von vielen Initiativen unter der Ägide der von KAICIID unterstützten Interreligiösen Plattform für Dialog und Zusammenarbeit in der arabischen Welt, hat im vergangenen Jahr fast 5.000 Menschen in 15 arabischen Ländern erreicht, darunter Jugendliche, Frauen, Aktivisten, Journalisten, religiöse Führer, Studierende, Wissenschaftler, Forscher und politische Entscheidungsträger.
Im Jahr 2021 unterstützt KAICIID Projekte, die sich auf vier Themenkomplexe konzentrieren. Drei davon sind bereits aus dem letzten Jahr bekannt: die Bekämpfung von Hassrede; die Förderung der interreligiösen Zusammenarbeit, um den Auswirkungen der Coronavirus-Krise entgegenzuwirken, und die Unterstützung der gemeinsamen Bürgerschaft durch interreligiöse Bildung und Bewusstsein.
Online-Plattformen nutzen
Hinzu kommt ein vierter Bereich, der sich auf Initiativen bezieht, die den Schutz religiöser Stätten zum Ziel haben. Im vergangenen Jahr dominierten mit 25 von 60 Initiativen jene Projekte, die sich auf die Beseitigung von Hassrede konzentrierten. Ein solches Projekt, "United Against Hate Speech", wurde von einer tunesischen Pfadfindergruppe koordiniert und erreichte rund 200 Kinder, Jugendliche, Trainerinnen und Trainer sowie Pädagoginnen und Pädagogen in der Stadt Sfax.
„Was wir junge Leute tun können, um Hassrede entgegenzuwirken, ist die Nutzung sozialer Medien, um positive Werte und Liebe zwischen den Mitgliedern der Gesellschaft zu verbreiten“, erzählt eine der Teilnehmerinnen des Projekts, die 19-jährige Studentin Mariem Kchaou.
Wie viele andere Projekte, die durch das Förderprogramm Dialogue60 unterstützt wurden, nutzte diese Initiative das Internet und soziale Medien, um positive Botschaften zu vermitteln und Hass und Intoleranz entgegenzuwirken, die über dieselben Kanäle verbreitet werden. Mit den Fördermitteln wurden fast 80 Videos für die sozialen Medien produziert. Dabei handelte es sich größtenteils um Online-Aufklärungskampagnen, die auf Themen wie Cybermobbing bis hin zu Fake News abzielten. Außerdem wurden zwei Websites, ein Web-TV und eine mobile Anwendung erstellt.
Auch das Projekt "Through Dialogue" machte Gebrauch von Online-Plattformen zur Förderung interreligiösen Dialogs in der arabischen Welt. Die Organisatoren bewarben ihr Projekt über die sozialen Medien und luden Menschen aus mehreren Ländern zu sechs Webinaren ein.
Sie produzierten sechs animierte Videos in ägyptischem Arabisch, die auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube über 60.000 Aufrufe erzielten.
Die Verantwortlichen des Projekts nannten Online-Plattformen als für den Erfolg entscheidend, da die Coronavirus-Pandemie physische Versammlungen unmöglich gemacht hatte.
„Wir hatten eine ganz andere Vorstellung von unserer Initiative. Doch dann kam die Coronavirus-Pandemie und wir mussten unsere Pläne an all die Reise- und Versammlungsbeschränkungen anpassen, also entschieden wir uns, soziale Medien zu nutzen“, erklärt eine der Koordinatorinnen, die libanesische Doktorandin Katie Nassar.
Auswirkungen der Pandemie
Trotz Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und bei physischen Versammlungen fanden im Rahmen der letztjährigen Projekte knapp 80 Dialogsitzungen sowie über 20 Treffen zwischen religiösen Führerinnen und Führern sowie politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern statt.
Die drei Dialogrunden, die von der Iraqi Diversity Group organisiert wurden, brachten über 40 Menschen aus jesidischen, christlichen und muslimischen Gemeinschaften in verschiedenen Gebieten des Irak zusammen, darunter Mosul und die Ninive-Ebene.
„Miteinander zu reden ist sehr wichtig, besonders in diesen Zeiten, in denen wir intensiven interreligiösen Dialog brauchen, um friedlich zusammenleben zu können und Brücken zu bauen“, so die Koordinatorin des Projekts, Fayza Ismail, eine jesidische Menschenrechtsaktivistin.
KAICIID schätzt, dass die geförderten Dialogue60-Projekte indirekt etwa 4,8 Millionen Menschen durch Sensibilisierungskampagnen für die Auswirkungen von Hassrede, Präventionsmaßnahmen während der Coronavirus-Pandemie und andere soziale Themen erreichen konnten.
In Marokko gelang es einem Projekt, eine interreligiöse und multikulturelle Gruppe von 135 Studierenden, NGO-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Forschenden virtuell zu versammeln, um sich darüber auszutauschen, wie man den Schwächsten der Gesellschaft während der Coronavirus-Krise und deren Nachwirkungen besser helfen kann.
„Wir konzentrierten uns besonders auf die Auswirkungen der aktuellen Situation auf Fragen der Migration in Marokko, auf die Bedeutung von interreligiösem Dialog und die Förderung von Toleranz in diesem komplexen Kontext“, erklärt der Politikwissenschaftler Dr. Sali Bouba Oumarou, der das Projekt leitete.
Der interreligiöse Dialog im Kontext des Coronavirus war nach Hassrede der zweitwichtigste Bereich des Förderprogramms Dialogue60 des Jahres 2020. Insgesamt wurden 24 Initiativen zu diesem Thema unterstützt.
Die übrigen elf Projekte konzentrierten sich auf gemeinsame Bürgerschaft, Vielfalt und Bildung. Rund 40 Prozent der Personen, die Förderungen erhielten, waren weiblich. 33 Frauen fungierten als Koordinatorinnen oder waren Teil der Leitungsteams.
Unter ihnen waren die Sozialunternehmerinnen Shahad Altukhaim und Ameera Alnejaim, die das "Theatre for Change" ins Leben riefen. Das Projekt setzt auf die "Inklusion der Ausgeschlossenen" in Saudi-Arabien, mit besonderem Fokus auf Frauen.
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