In den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDG 4) wird betont, dass Bildung eine zentrale Rolle bei der Erreichung von nachhaltiger Entwicklung und Frieden spielt. In Übereinstimmung mit den SDGs legt KAICIIDs Strategieplan für den Zeitraum 2024 bis 2027 den Schwerpunkt auf die Förderung des interreligiösen Dialogs (IRD) und auf Friedenspädagogik als Grundpfeiler der Konfliktprävention und des gesellschaftlichen Wandels. Mit dieser Vision hat KAICIID seine Zusammenarbeit mit der Universität Bangui formalisiert, um die Verbreitung des interreligiösen Dialogs als wichtiges Instrument zur Konfliktlösung in der Zentralafrikanischen Republik zu fördern.
KAICIID begann seine Tätigkeit in der Zentralafrikanischen Republik im Jahr 2016, um die Ursachen des 2013 ausgebrochenen Bürgerkriegs zu bekämpfen. Dieser Konflikt war durch eine starke interreligiöse und ethnische Polarisierung gekennzeichnet, die zu weit verbreiteter Spaltung und Gewalt führte. KAICIIDs anfängliche Bemühungen konzentrierten sich auf die Befähigung lokaler Interessengruppen, einschließlich religiöser und traditioneller Führerinnen und Führer, Journalistinnen und Journalisten sowie lokaler Behörden, um inklusive Friedensstrukturen aufzubauen. Diese Strukturen förderten das interreligiöse Zusammenleben und legten den Grundstein für die Wiederherstellung von Vertrauen und Kooperation zwischen den verschiedenen Gemeinschaften.
Foto: Prof. Boris Yakoubou, KAICIID-Experte vor Ort; Professor Augustin Jeremie Doui-Wawaye – Dekan der Fakultät für Rechts- und Politikwissenschaften an der Universität Bangui und Pietro Siena, KAICIID-Programmbeauftragter, unterhalten sich mit Studierenden des Masterstudiengangs Konfliktlösung, um ihre Erwartungen und Erfahrungen zu besprechen.
Jahrelange Bemühungen lokaler Akteure mit Unterstützung internationaler Organisationen wie KAICIID haben zu einem Zustand relativen Friedens in der Zentralafrikanischen Republik geführt. Ein bemerkenswertes Beispiel für diesen Fortschritt ist die Wiedereröffnung des Stadtteils PK5 in Bangui. Dieser Bereich, der früher aufgrund seiner Zugehörigkeit zur muslimischen Gemeinschaft ein Sperrgebiet war, ist nun für Menschen aller Glaubensrichtungen und Ethnien zugänglich. Das stellt einen wichtigen Meilenstein beim Wiederaufbau der Beziehungen zwischen den Gemeinschaften dar.
KAICIID hat die sich verändernden Bedürfnisse der Zentralafrikanischen Republik erkannt und seinen Schwerpunkt auf die Bildung als Mittel zur Friedenskonsolidierung verlagert. In Zusammenarbeit mit der Universität Bangui hat KAICIID den interreligiösen Dialog als Konfliktlösungsmethode in die akademischen Lehrpläne aufgenommen. Diese Initiative zielt darauf ab:
- Dialog und interreligiöses Engagement als wirksame Instrumente zur Bewältigung der verschiedenen Phasen des Konflikts bekannt zu machen.
- Eine neue Generation von Zentralafrikanerinnen und Zentralafrikanern über die verbindenden und friedlichen Lehren aller Religionen aufzuklären und dadurch die Polarisierung zu verringern und die Integration der zunehmend diversen Studierendenschaft zu fördern.
Im Jahr 2023 bildete KAICIID fünf Professorinnen und Professoren der Universität Bangui in den Theorien und Methoden des Interreligiösen Dialogs aus. Diese Lehrkräfte entwickelten daraufhin einen umfassenden Studiengang, für den sich in der ersten Auflage 88 Studierende einschrieben. Diese bereiten sich nun darauf vor, Dialog-Initiativen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Akteuren der Friedensförderung zu untersuchen. Diese von KAICIID unterstützte Forschung zielt darauf ab, Erkenntnisse über die positive Rolle religiöser Führungspersönlichkeiten und des interreligiösen Dialogs bei Konfliktlösung und friedlichem Zusammenleben zu gewinnen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Zusammenarbeit von KAICIID mit der Universität Bangui ein Beispiel für die transformative Kraft von Bildung in Post-Konflikt-Gesellschaften ist. Indem sie Studierende und Lehrkräfte mit Instrumenten zur Förderung von Toleranz und Inklusion vertraut macht, trägt die Initiative dazu bei, den Zusammenhalt und Frieden in der Zentralafrikanischen Republik zu stärken. Mit diesem Projekt bekräftigt KAICIID sein Engagement, Bildung als Katalysator für nachhaltigen Frieden und Entwicklung zu nutzen.