Eine Erforschung der Geschichte des interreligiösen Dialogs: „Talking Dialogue“ bei KAICIID

05 Oktober 2014

Wien, 5. Oktober 2014: Im Rahmen der Anstrengungen zur Förderung einer Form des interreligiösen Dialogs, der sowohl auf die Zukunft gerichtet ist als auch die vielfältige Geschichte des Dialogs berücksichtigt, soll das KAICIID-Projekt „Talking Dialogue“ die zentralen interreligiösen und interkulturellen Begegnungen einiger der wichtigsten internationalen Dialogorganisationen erforschen. Das Zentrum konnte die Unterstützung von zwölf Studierenden von Universitäten aus aller Welt gewinnen, die in den vergangenen Monaten die Archive dieser Organisationen besucht haben. Ihre Arbeiten zur Erforschung der Entstehung der Organisationen werden die Grundlage des Projekts „Talking Dialogue“ und der abschließenden Veröffentlichung sein. 

Die gemeinsame Veröffentlichung wird den Studierenden die Gelegenheit bieten, ihre Befunde zu präsentieren und ihre Forschungsunterlagen vorzulegen. In der Zwischenzeit standen sie fortlaufend im Kontakt mit KAICIID und haben ihre Erfahrungen in Artikeln festgehalten, von denen der erste hier zu lesen ist. Die Studierenden werden sich im Oktober 2014 im spanischen Cordoba erneut treffen, um ihre Befunde vorzulegen und die Veröffentlichung vorzubereiten. Die Befunde werden im November 2014 in zusammengefasster Form auf der Konferenz „Dialogue Beyond Dialogue“ präsentiert. Nach der Teilnahme an einem einführenden Workshop, der im März 2013 am KAICIID-Hauptsitz in Wien stattfand, begannen die Studierenden aus neun verschiedenen Ländern Asiens, Europas und Südamerikas ihre Arbeit, unter anderem in den Archiven des Weltparlaments der Religionen, der International Association for Religious Freedom, der Universal Peace Federation und des World Congress of Faiths. In diesen Archiven hoffen die Forscher, mehr über konkrete Ereignisse im Herzen der Geschichte des interreligiösen Dialogs herauszufinden, zum Beispiel über das erste Zusammentreten des Weltparlaments der Religionen 1893, die Geburtsstunde des internationalen interreligiösen Dialogs, oder über die Gründung der International Association for Interreligious Freedom, der allerersten internationalen, unpolitischen und regierungsunabhängigen interreligiösen Organisation. Dr. Karsten Lehman, Leiter der Abteilung für Sozialwissenschaften und Statistik bei KAICIID, erläuterte dies: „Als Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog will KAICIID ein klares Bild der Geschichte des weltweiten Dialogs entwerfen. Die Arbeit dieser Studierenden ist daher unbezahlbar, da sie einen unmittelbaren und umfassenden Blick auf Arbeitsdokumente der entscheidenden Organisationen zulässt, die seit vielen Jahren im Bereich des interreligiösen Dialogs tätig sind. Darüber hinaus habe ich die Hoffnung, dass dieses Projekt für die Teilnehmer eine Möglichkeit zur Erweiterung ihres Verständnisses der Forschungsmethoden und des interreligiösen und interkulturellen Dialogs bietet, denn dies ist in vielen Fällen von zentraler Wichtigkeit für ihre Studien.“