KAICIID-Direktorium verurteilt Mord an französischer Holocaust-Überlebender

30 März 2018
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  • Das Direktorium warnt vor dem ansteigenden Trend von Hassverbrechen gegen Religionsanhänger

 

Das interreligiöse Direktorium (Board of Directors) des KAICIID besteht aus religiösen Oberhäuptern von fünf bedeutenden Weltreligionen (Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judaismus). Es veröffentlichte die folgende Erklärung über den Mord von Mireille Knoll, einer Holocaust-Überlebenden in Paris, Frankreich:

„Wir verurteilen vorbehaltslos den brutalen Mord an Mireille Knoll in Paris, Frankreich und erachten den Verdacht, dass sie aufgrund ihrer religiösen Identität und ihres Glaubens zum Opfer wurde, als sehr besorgniserregend. Der Mord an Frau Knoll ist bereits an sich eine Tragödie, die noch durch die Tatsache verstärkt wird, dass sie den Holocaust, eine der schlimmsten Grausamkeiten in unserer Geschichte, überlebt hat. Dieses abscheuliche und feige Verbrechen zeigt einen besorgniserregenden Trend, in dem gefährdete Menschen aufgrund ihres Glaubens umgebracht werden. Mit wachsender Besorgnis beobachten wir in letzter Zeit den starken Anstieg von Hassreden und Hassverbrechen an Gläubigen, der nicht nur in Frankreich, sondern in vielen anderen Teilen der Welt zu verfolgen ist.

Wir rufen alle Menschen an allen Orten, und insbesondere Leiter religiöser Gemeinden und Politiker, dazu auf, sich mehr für die Stärkung der Werte einer gemeinsamen Staatsangehörigkeit und des friedlichen Zusammenlebens einzusetzen und mehr zu tun, um diesen wachsenden Trend zum Hass abzuwenden, in dem sie mit anderen religiösen Gemeinden in Kontakt treten und Dialog vorleben.

Vereint treten wir der Religionsphobie und jeglicher Art der Diskriminierung entgegen. Keine Religion und keine religiöse Gemeinde ist vor Hassverbrechen immun. Der einzige Schutz besteht darin, die Quelle des Hasses zu bekämpfen, die häufig in der Unkenntnis des Anderen liegt, und darin, Gesellschaften zu bilden, in denen Menschen aller oder keiner Glaubensrichtung gleich respektiert und geschätzt werden.“