Erste weltweite Umfrage zur spirituellen Entwicklung trägt zu Respekt und Toleranz bei

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Die World Organization for the Scouting Movement (WOSM) und das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) haben eine weitreichende Umfrage durchgeführt, welche die Rolle der „spirituellen Entwicklung im Pfadfindertum“ untersucht. 116 der 163 nationalen WOSM Pfadfinderorganisationen nahmen an der Umfrage teil, deren Ziel es war, die Kenntnisse über und die Programme für die sprituelle Entwicklung im Pfadfindertum zu erweitern.

Die Umfrage ergab, dass die Rechenschaftspflicht vor Gott, die eine der drei Grundsätze der Pfadfinder bildet, für viele ein wichtiger Bestandteil des Pfadfindertums ist. Des Weiteren brachte die Umfrage Erkenntnisse über die Rolle der Religion innerhalb der Bewegung. Diese Erkenntnisse werden dazu beitragen, religiöse und breitere spirituelle Dynamiken im Pfadfindertum besser zu verstehen, je nachdem, ob die Umgebung vermehrt religiös oder säkular ist. Dies ist der Schlüssel für eine Verbesserung ihrer Arbeit und ein stärkeres Verständnis und Toleranz zwischen Pfadfindern mit unterschiedlichen kulturellen, religiösen und spirituellen Hintergründen.

Wichtigste Ergebnisse:

  • Spirituelle Entwicklung ist ein wichtiges Element für viele WOSM-Mitglieder.
  • Spiritualität hat je nach geografischer Lage eine andere Wichtigkeit: die meisten Organisationen in Afrika, Lateinamerika und den arabischen Ländern sehen die Verpflichtung gegenüber Gott als den wichtigsten Pfadfindergrundsatz an, während die meisten europäischen und viele asiatische Pfadfinderorganisationen auf Spiritualität setzen, ohne diese zwingend mit Religion zu verknüpfen.
  • Die spirituelle Entwicklung der Pfadfinder erfolgt meistens über persönliche Überlegungen gefolgt von gemeinsamen Überlegungen und Diskussionen und, bei einigen Gruppen und nationalen Organisationen, der Teilnahme an religiösen Ritualen, die einmal wöchentlich oder häufiger stattfinden.

Der Weltpfadfinderausschuss richtete 2015 die Arbeitsgruppe Verpflichtung gegenüber Gott ein, die analysiert, bewertet und beurteilt, wie die Verpflichtung gegenüber Gott bei den WOSM-Mitgliedern umgesetzt wird. Es wurden zwei Umfragen durchgeführt, die sich an alle nationalen Pfadfinderorganisationen und -verbände sowie Mitglieder des Interreligiösen Forums der weltweiten Pfadfinderbewegung richteten und unter anderem Dialogfähigkeiten umfassten, die für viele Aspekte der Pfadfinderaktivitäten, wie die spirituelle Entwicklung, von Bedeutung sind.

Der nächste Schritt besteht darin, die Einbindung der spirituellen Entwicklung im Jugendprogramm der Pfadfinder zu verbessern und Aktivitäten in Bezug auf spirituelle Entwicklung anzubieten und sie auf die Bedürfnisse der jetzigen und zukünftigen Pfadfinder anzupassen.

WOSM und KAICIID

Die Zusammenarbeit zwischen WOSM und KAICIID begann im November 2013 mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung, um „interreligiösen und interkulturellen Dialog zu fördern“ und gemeinsam die „Beziehungen zwischen Menschen mit unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergründen zu verbessern“. Durch gemeinsame Programme hat KAICIID WOSM dabei unterstützt, Kenntnisse über Dialog und Dialogpraktiken in die Pfadfinderwelt einzuführen, um Dialog zu einem Bestandteil des Pfadfindertums zu erheben, Der aktuelle Strategieplan für die Zusammenarbeit zwischen KAICIID und WOSM umfasst gemeinsame Aktivitäten bis zur 41. Weltweiten Pfadfinderkonferenz in Baku, Aserbaidschan im August 2017, wo das Dialogprogramm im Rahmen des WOSM Jugendprogramms auf globaler Ebene voraussichtlich verabschiedet wird.  Der Aktionsplan für das nächste Triennium (2017-2020) wurde im April 2017 von dem Dialog-Kernteam von KAICIID und WOSM ausgearbeitet.  Er bildet eine solide Basis für die weitere Partnerschaft mit dem Ziel, Dialog im Pfadfindertum zu fördern.

Die vollständige Umfrage finden Sie hier (Englisch).